
PBS verklagt Trump-Regierung wegen Finanzierungsstopp
PBS reicht Klage gegen das Dekret zur Kürzung der Bundesmittel ein und beruft sich auf Verletzungen des ersten Verfassungszusatzes.
Rechtsstreit um die Finanzierung des öffentlichen Rundfunks
Der Public Broadcasting Service (PBS) hat beim Bundesgericht eine Klage gegen die Regierung Trump eingereicht. Hintergrund ist ein Präsidialerlass, der die Bundesfinanzierung für öffentliche Medien kürzt. PBS argumentiert, dass dies die durch die Verfassung geschützte Meinungs- und Pressefreiheit verletze.
Das am 1. Mai 2025 erlassene Dekret bezeichnet die Finanzierung privater nicht-kommerzieller Medien als „zersetzend“ und kritisiert PBS und NPR wegen mangelnder Neutralität. PBS weist diese Vorwürfe entschieden zurück und betrachtet das Vorgehen als verfassungswidrigen Eingriff in redaktionelle Inhalte.
„Unsere Verfassung verbietet es dem Präsidenten, Inhalte des PBS zu beeinflussen oder durch Finanzentzug zu steuern“, heißt es in der Klageschrift. Northern Minnesota Public Television ist Mitkläger, beklagt werden unter anderem der Präsident, der Haushaltsdirektor, mehrere Minister und Behördenleiter.
Laut PBS hat der Kongress seit Jahrzehnten gesetzlich geregelt, dass Bundesmittel über die unabhängige Corporation for Public Broadcasting (CPB) fließen, um politische Einflussnahme zu verhindern. Das Dekret ignoriere diese Schutzmechanismen.
„Das Dekret verletzt nicht nur bestehende Gesetze, sondern auch den ersten Verfassungszusatz“, heißt es weiter. „Die Maßnahme kappt die Mittel wegen der Inhalte der PBS-Programme und zielt darauf ab, diese zu beeinflussen. Das ist eindeutige Diskriminierung von Meinungen.“
Zusätzlich verbietet das Dekret PBS-Mitgliedsstationen, Bundesmittel für den Zugang zu PBS-Diensten zu verwenden – ein laut Klage rechtswidriger Eingriff. PBS sieht darin einen Akt der Vergeltung wegen angeblich regierungskritischer Berichterstattung.
In einer Stellungnahme erklärte PBS, man habe sich „nach reiflicher Überlegung“ zur Klage entschlossen, um die redaktionelle Unabhängigkeit und die Autonomie der Mitgliedsstationen zu schützen.
Ein Sprecher des Weißen Hauses verteidigte das Dekret mit dem Hinweis, der Präsident handele im Rahmen seiner gesetzlichen Befugnisse, um Steuergelder effizient einzusetzen und parteiische Medienfinanzierung zu verhindern.
Die Klage folgt einer ähnlichen Initiative von NPR und drei Radiosendern aus Colorado, die das Dekret ebenfalls gerichtlich anfechten. NPR-Chefin Katherine Maher nannte es einen „klaren Verfassungsverstoß“ und verteidigte die Rolle der unabhängigen Mitgliedssender.
Mit PBS und NPR gehen nun zwei bedeutende Medienorganisationen juristisch gegen das Dekret vor – ein Präzedenzfall über Regierungsmacht, Medienfreiheit und die Zukunft öffentlich finanzierter Berichterstattung in den USA.