
Rahm Emanuel deutet Kandidatur 2028 an, kritisiert Demokraten
Rahm Emanuel kritisiert die Demokraten als „schwach und toxisch“ und deutet eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2028 an.
Forderung nach Reformen und neuer Ausrichtung
Der ehemalige Bürgermeister von Chicago, Rahm Emanuel, hat seine eigene Partei scharf kritisiert und das demokratische Image als „schwach und woke“ bezeichnet. In einem Interview mit dem Wall Street Journal forderte Emanuel grundlegende Veränderungen – sowohl im Ton als auch im Inhalt – und ließ durchblicken, dass er über eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2028 nachdenkt.
„Wenn man das Land überzeugen will, einem die Autoschlüssel zu geben, muss jemand eine Agenda formulieren, die für Amerika kämpft, nicht nur gegen Trump“, sagte Emanuel. Er nannte die aktuelle Plattform der Demokraten „toxisch“ und rief dazu auf, wirtschaftliche Chancen, Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit wieder ins Zentrum der politischen Vision zu rücken.
Emanuel war zuletzt als US-Botschafter in Japan tätig, zuvor war er unter Barack Obama Stabschef im Weißen Haus und Kongressabgeordneter für Illinois. Seine jüngsten Aussagen sind das deutlichste Signal bislang, dass er eine Kandidatur erwägt.
Er sprach sich auch für eine Umstrukturierung des Bildungssystems aus: „Ich habe Mitgefühl für ein Kind, das seine Pronomen finden will, aber das ersetzt nicht die Tatsache, dass der Rest der Klasse gar nicht weiß, was ein Pronomen ist.“
Obwohl sich bisher kein Demokrat offiziell zur Wahl 2028 geäußert hat, gesellen sich zu Emanuel weitere potenzielle Kandidaten: Minnesotas Gouverneur Tim Walz, Ex-Verkehrsminister Pete Buttigieg, Kentuckys Gouverneur Andy Beshear, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und Illinois’ Gouverneur JB Pritzker.
Walz erklärte, er würde „alles tun, was nötig ist“, wenn er gefragt würde. Beshear sagte, er „würde es in Betracht ziehen“. Buttigieg hingegen wich aus und betonte lediglich, derzeit für kein Amt zu kandidieren.
Emanuels Kritik spiegelt interne Unsicherheiten über die Zukunft der Demokraten wider. Sein Appell zu einer bürgernahen und realitätsorientierten Botschaft deutet auf ein mögliches Umdenken in der Partei hin, während sich das Bewerberfeld für 2028 langsam formiert.
Auch wenn Emanuel keine offizielle Kandidatur erklärt hat, platzieren ihn seine jüngsten Aussagen und seine öffentliche Präsenz als eine der prägenden Stimmen im frühen Präsidentschaftsrennen.