Veröffentlichungsdatum: 16.07.2025 13:14 / Welt Nachrichten Meggie Habermann Meggie Habermann

Senatoren unterstützen Trumps Russland-Zollandrohung

Senatoren unterstützen Trumps Russland-Zollandrohung

Überparteiliche Senatoren unterstützen Trumps Drohung mit 100 % Zöllen gegen Russland und bieten Rückhalt im laufenden Sanktionsprozess.

Überparteiliche Initiative gibt Trump Flexibilität bei Russland-Sanktionen

In seltener Einigkeit stellen sich die Senatoren Lindsey Graham (Republikaner, South Carolina) und Richard Blumenthal (Demokraten, Connecticut) hinter Präsident Donald Trumps harte Haltung gegenüber Russland. Damit signalisiert der Kongress die Bereitschaft, die sich entwickelnde Sanktionsstrategie der Regierung tatkräftig zu unterstützen. Die Senatoren setzen sich seit Monaten für strenge Strafmaßnahmen gegen Moskau und dessen globalen Energiemarkt ein und zeigen sich nun zufrieden, Trump nach seinen neuen, scharfen Ankündigungen zunächst eigenständig agieren zu lassen.

Das parteiübergreifende Gesetzesvorhaben sieht vor, Zölle von bis zu 500 % auf Länder zu erheben, die russische Energieprodukte – darunter Öl, Gas und Uran – kaufen. So sollen wichtige Einnahmequellen für Russlands Krieg in der Ukraine versiegen. Besonders China und Indien, die zusammen fast drei Viertel von Russlands Energieexporten abnehmen, wären direkt betroffen.

Die Republikaner im Kongress hatten die Sanktionsdebatte zuvor zugunsten des Präsidentenprojekts „Big, Beautiful Bill“ verschoben, doch die jüngste Ankündigung aus dem Weißen Haus änderte das politische Kalkül. Trumps Warnung, 100 % Zölle gegen Russland zu verhängen, falls Präsident Wladimir Putin den Krieg nicht beendet, verschafft der Exekutive mehr Spielraum und verzögert weitere Gesetzesinitiativen vorerst.

Weißes Haus und Kongress im strategischen Gleichklang

Mehrheitsführer John Thune (Republikaner, South Dakota) beschrieb Trumps Vorgehen als taktischen Schritt: „Der Präsident wird zunächst versuchen, dies eigenständig umzusetzen. Wenn es für die Verhandlungen sinnvoll und nützlich ist, das Gesetz weiterzubringen, sind wir bereit.“

Die Präsidentenwarnung folgte auf eine Vereinbarung, Waffen an NATO-Partner zu liefern, um die Bestände der Ukraine wieder aufzufüllen. Trumps Doppelstrategie – militärische Unterstützung und wirtschaftliche Eskalation – wurde von beiden Parteien als „Game Changer“ gelobt. Graham erklärte: „Wir freuen uns, dass der Präsident diesen Ansatz verfolgt. Wir arbeiten weiter mit dem Weißen Haus zusammen, um ihm ein Instrument an die Hand zu geben.“

Graham betonte die Bedeutung der Unterstützung durch den Kongress: „Das Mandat des Kongresses ist für den Präsidenten wertvoll – rechtlich und politisch.“ Die Kombination aus Waffenlieferungen und Zolldrohungen habe die diplomatische Ausgangslage grundlegend verändert. „Heute ist ein Wendepunkt erreicht, auf den wir lange gewartet haben.“

Blumenthal lobte Trumps robustes Vorgehen gegenüber Putins Provokationen. Der Senator nannte Trumps Zolldrohung einen „Hammer“, während das Gesetzesvorhaben als „Vorschlaghammer“ die Bereitschaft des Kongresses unterstreiche, noch weiter zu gehen. „Unser Gesetzentwurf ist der Vorschlaghammer“, so Blumenthal. Das Gesetz genießt breite Unterstützung in beiden Kammern und beeinflusst die laufende Diplomatie.

Ungewisse Aussichten für die US-Russland-Politik

Trotz der Einigkeit bleibt der weitere Weg offen. Die Senatoren stehen mit Dutzenden Mitunterzeichnern bereit, sollte das Weiße Haus zusätzliche Hebel für die Verhandlungen benötigen. Trumps Ankündigung hat die Bedingungen neu gesetzt und signalisiert Verbündeten wie Gegnern, dass die USA bereit sind, den Druck im Ukraine-Konflikt zu erhöhen.

Da Kongress und Regierung ihre Strategien abstimmen, ist das Ergebnis richtungsweisend für die nächsten Phasen der US-Russland-Beziehungen und die internationale Reaktion auf die russische Aggression. Die Gesetzgeber wollen sicherstellen, dass alle Maßnahmen – ob per Erlass oder Gesetz – russische Expansion stoppen und internationale Normen verteidigen.