Veröffentlichungsdatum: 03.06.2025 21:41 / Welt Nachrichten

Kaliforniens Demokraten zweifeln an landesweiter Wählbarkeit

Kaliforniens Demokraten zweifeln an landesweiter Wählbarkeit

Kaliforniens Demokraten debattieren über die landesweite Wählbarkeit nach Harris’ Niederlage und Kritik an liberaler Politik.

Delegierte reflektieren Harris' Niederlage und Kaliforniens politische Identität

Delegierte des jährlichen Parteitags der Demokratischen Partei Kaliforniens äußerten Bedenken, ob Kandidaten aus ihrem Bundesstaat bei künftigen Präsidentschaftswahlen erfolgreich sein könnten. Die Versammlung am Wochenende diente der Aufnahme neuer Mitglieder und der Planung der Wahlen 2026, wurde jedoch von grundlegenden Fragen zur nationalen Attraktivität überschattet.

Nach der Niederlage der ehemaligen Vizepräsidentin Kamala Harris bei der Wahl 2024 zeigten sich einige Teilnehmer skeptisch, ob ein kalifornischer Demokrat landesweit überzeugen könne. Obwohl sowohl Harris als auch Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom als mögliche Kandidaten für 2028 gelten, erschienen beide nicht persönlich auf dem Parteitag. Harris richtete sich nur per Videobotschaft an die Delegierten.

„Ich weiß nicht, ob ein kalifornischer Demokrat eine Präsidentschaftswahl gewinnen kann“, sagte Delegierte Jane Baulch-Enloe. „Kalifornien wird als verrückt angesehen… Ich meine das nicht negativ – obwohl manche es sicher tun –, aber wir machen die Dinge hier eben anders.“ Sie betonte, wie wichtig es sei, den Menschen zu zeigen, dass progressive Ziele wie höhere Löhne oder eine allgemeine Gesundheitsversorgung vernünftig und nicht radikal seien.

Auch andere Stimmen äußerten sich ähnlich. Aref Aziz, Vorsitzender des Asian American Pacific Islander Caucus, sah in der wirtschaftlichen Kommunikation eine zentrale Herausforderung. „Unsere Wirtschaften, etwa in Kalifornien und New York, sind nach gängigen Zahlen stark“, sagte er. „Aber die Kosten für Verbraucher sind so hoch, dass jeder wirtschaftliche Wert dadurch geschmälert wird.“

Progressive Werte werden verteidigt

Trotz der Kritik sehen nicht alle Delegierten Kaliforniens liberale Ausrichtung als Nachteil. „Kalifornien ist ein leichtes Ziel, aber ich stimme dem nicht zu“, sagte Delegierte Melissa Taylor. „Wir vertreten Werte, für die die Demokratische Partei steht – Arbeit, Gesundheitsversorgung, Frauenrechte, LGBTQ-Rechte.“

Jodi Hicks, Präsidentin von Planned Parenthood Kalifornien, erklärte, Harris' Niederlage habe spezifische Ursachen gehabt – wie ihre kurze dreimonatige Kampagne – und nicht an Kaliforniens Politik gelegen. Gleichzeitig betonte sie, dass Demokraten progressive Ziele mit wirtschaftlicher Realität vereinbaren müssten. „Wir müssen gleichzeitig gehen und kauen können“, sagte sie.

Der Parteitag zeigte somit eine Partei im Ringen um ihren nationalen Kurs – eine Herausforderung, die entscheidend für kommende Wahlen sein wird.