Veröffentlichungsdatum: 11.06.2025 21:11 / Welt Nachrichten

Trump droht vor Parade mit Härte gegen Proteste

Trump droht vor Parade mit Härte gegen Proteste

Proteste gegen Einwanderungsrazzien nehmen vor Trumps Militärparade zu; Festnahmen und Sicherheitsbedenken wachsen landesweit.

Einwanderungsproteste breiten sich vor Großveranstaltung aus

Tausende Demonstranten versammelten sich diese Woche in den USA, um gegen Präsident Donald Trumps Einwanderungspolitik zu protestieren – nur wenige Tage vor einer historischen Militärparade in Washington, D.C. Die Protestwelle folgt auf ICE-Razzien in Los Angeles sowie den Einsatz von US-Truppen zur Unterdrückung der Unruhen.

Die Militärparade im Wert von 45 Millionen US-Dollar findet am Samstag statt und markiert den 250. Jahrestag der US-Armee. Das Ereignis fällt mit Trumps 79. Geburtstag zusammen und umfasst Panzer, Hubschrauber und Truppentransporter, die durch die Hauptstadt ziehen. Obwohl keine konkreten Protestpläne bekannt sind, haben Behörden neun Demonstrationen in D.C. angekündigt – Sicherheitsbedenken nehmen zu.

Präsident Trump reagierte kämpferisch und warnte Demonstranten davor, das Ereignis zu stören. „Ich habe nicht einmal von Protesten gehört, aber es gibt Leute, die unser Land hassen“, sagte er und kündigte an, dass Störungen „mit sehr großer Härte“ begegnet werde.

Forderungen nach Gerechtigkeit und Freilassung

Am Montag versammelten sich friedliche Menschenmengen in der Nähe des Justizministeriums in Washington, um gegen Trumps Einwanderungspolitik und die ICE-Einsätze zu protestieren. Viele forderten die Freilassung des Gewerkschaftsführers David Huerta, der in Los Angeles festgenommen und verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er wurde wegen schwerer Verschwörung zur Behinderung eines Beamten angeklagt – eine Straftat mit bis zu sechs Jahren Haft.

Jaime Contreras, Vizepräsident der SEIU-Hauptstadtregion, kritisierte die Maßnahmen: „Alles, was sie wollen, ist ein besseres Leben für ihre Familien – genau wie Ihre Vorfahren.“ Demonstranten marschierten durch das Stadtzentrum, riefen Parolen wie „Pam Bondi, shame on you!“ und zogen die Aufmerksamkeit der FBI-Mitarbeiter auf sich.

Die Abgeordnete Pramila Jayapal (D-WA) erklärte: „Genug von diesen massenhaften ICE-Razzien, die unschuldige Menschen aller Aufenthaltsstatus treffen und Familien auseinanderreißen.“

Die Demonstration fiel mit dem Inkrafttreten von Trumps erweitertem Einreiseverbot zusammen, das Bürgern aus 12 Ländern die Einreise verbietet und weitere sieben Länder nur eingeschränkt zulässt. Viele Demonstranten äußerten Sorge über die Auswirkungen auf Migranten, insbesondere auf Antragsteller aus den nun gesperrten Staaten.

Festnahmen im ganzen Land, Spannung vor dem Wochenende

Während die Demonstrationen in Washington friedlich verliefen, kam es in anderen Städten wie New York und Texas zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und Dutzenden Festnahmen. Demonstranten riefen „Wir kommen zurück“ – als Zeichen der Entschlossenheit.

Heimatschutzministerin Kristi Noem bekräftigte die Rechtmäßigkeit der ICE-Einsätze und warnte: „Wer einem Beamten schadet, wird nach dem Gesetz verfolgt.“

Mit der bevorstehenden Parade steht Washington im Fokus – zwischen Feier und Krisenmanagement. Die Kombination aus Militärschau und Protestbewegung macht die Hauptstadt zum Brennpunkt in der hitzigen Debatte über Einwanderungspolitik.