
EU plant Notfallstrategie bei möglichem US-Rückzug
Die Europäische Union bereitet aktiv eine Notfallstrategie vor, falls sich die Vereinigten Staaten aus den laufenden Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland zurückziehen sollten. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte, dass der Block an einem „Plan B“ arbeite, um auf die mögliche diplomatische Lücke zu reagieren, die durch eine verringerte Rolle der USA entstehen könnte.
„Es ist die Frage, ob die Amerikaner wirklich bleiben wollen. Wir sehen Anzeichen, dass sie darüber nachdenken, sich aus der Ukraine zurückzuziehen und kein Abkommen mit den Russen zu versuchen, weil es schwierig ist“, sagte Kallas am Mittwoch und äußerte damit ihre Sorge über ein mögliches Nachlassen des US-Engagements.
Obwohl sie die Existenz eines alternativen Plans bestätigte, betonte Kallas, dass Plan A – also das anhaltende Engagement der USA – nach wie vor bevorzugt werde. Dennoch sei Vorbereitung wichtig, sollte sich Washington diplomatisch zurückziehen.
Als Teil von Plan B werde sich die EU darauf konzentrieren, wirtschaftlichen Druck auf Russland aufrechtzuerhalten – insbesondere angesichts möglicher Blockaden innerhalb der Union. Kallas verwies auf Ungarn als potenzielles Hindernis und warnte, dass Budapest im Juli die Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland blockieren könnte.
Die Äußerungen machen deutlich, dass in Brüssel zunehmend Sorge über eine mögliche Verschiebung der transatlantischen Ausrichtung im Ukraine-Konflikt besteht. Der Plan B soll die regionale Stabilität sichern und sicherstellen, dass Russland auch ohne US-Beteiligung Konsequenzen zu spüren bekommt.
Kallas unterstrich die Entschlossenheit der EU, weiterhin die Souveränität der Ukraine zu unterstützen und gegen russische Aggressionen standzuhalten – unabhängig von internationalen Unsicherheiten.