
Kalifornische Cannabisfarm mit Newsom-Spender wegen Kinderarbeit durchsucht
Bundesbeamte retten 9 Migrantenkinder auf Cannabisfarm eines Newsom-Spenders – Proteste und politische Spannungen eskalieren.
Bundesrazzien, Kinderarbeitsvorwürfe und Fokus auf politische Spender
Am Donnerstag durchsuchten Bundesbehörden die Glass House Farms in Kalifornien, nahmen Arbeiter fest und retteten neun unbegleitete Kinder, die sich illegal im Land aufhielten. Die Farm, deren Präsident Graham Farrar tausende Dollar an demokratische Politiker wie Gouverneur Gavin Newsom gespendet hat, steht nun wegen Kinderarbeit unter bundesstaatlicher Untersuchung, wie Zoll- und Grenzschutzkommissar Rodney Scott bestätigte. Das Heimatschutzministerium erklärte, dass der Einsatz zudem weitere illegale Beschäftigungspraktiken aufgedeckt habe, was die kalifornische Cannabisindustrie erneut unter Beobachtung stellt.
Die Razzia löste heftige Proteste an den Standorten in Camarillo und Carpinteria aus. Demonstranten stellten sich den Bundesbeamten entgegen, woraufhin Tränengas und Rauchbomben eingesetzt wurden. Militärhubschrauber flogen niedrig über die Felder, um versteckte Personen zu finden. Das FBI lobte eine Belohnung von 50.000 US-Dollar für Hinweise auf einen Demonstranten aus, der während der Auseinandersetzungen angeblich auf Beamte geschossen hatte. Die Behörden betonten, dass der Einsatz auf gültigen Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsbeschlüssen basierte. Glass House Brands erklärte, man habe mit den Behörden kooperiert und sorge für rechtliche Vertretung der festgenommenen Arbeiter.
Spendernetzwerke und politische Reaktionen
Graham Farrar, Mitgründer und Vorstandsmitglied der Farm, hat an verschiedene kalifornische Demokraten gespendet, darunter den Santa Barbara County Democratic Central Committee, Abgeordneten Salud Carbajal und Gouverneur Newsom. Staatsaufzeichnungen belegen eine Spende von 10.000 US-Dollar an Newsoms Kampagne im Jahr 2018 sowie weitere Beiträge bis 2023. Newsoms Berater betonte, dass Führungskräfte des Unternehmens auch an Republikaner gespendet hätten und es keine direkten Spenden an Trumps Wahlkampagnen gebe.
Öffentliche Aufzeichnungen in Kalifornien zeigen auch Beiträge von Kyle Kazan, einem weiteren Glass House Brands-Manager, an Demokraten und Republikaner. Newsoms Team verwies darauf, dass politische Spenden branchenüblich sind und Kazan auch Trump-Politik im Bereich Cannabis unterstützt.
Als in sozialen Medien Bilder kursierten, auf denen angeblich auf Bundesbeamte geschossen wurde, erklärte Gouverneur Newsom: „Natürlich verurteile ich jeden Angriff auf Strafverfolgungsbeamte.“ Zudem stellte er in einem Tweet die Prioritäten von Bundes- und Landesbehörden gegenüber: „Kalifornien verfolgt Kindesausbeuter und Menschenhändler. Trump setzt Tränengas gegen Kinder ein, reißt sie von ihren Eltern und deportiert Landarbeiter. Prioritäten.“
Gemeindebedenken und anhaltende rechtliche Herausforderungen
Lokale Behörden wie Oxnards Bürgermeister Luis Mc Arthur kritisierten das „mutige und aggressive“ Vorgehen von ICE und warnten vor unnötigem Leid in der Gemeinde. Mc Arthur versprach, mit dem Generalstaatsanwalt und dem Gouverneur rechtliche Schritte zu prüfen. Glass House Brands versicherte, nie wissentlich Minderjährige beschäftigt oder Gesetze verletzt zu haben, und kündigte an, den Betrieb während der laufenden Ermittlungen fortzusetzen. „Unser Team ist kontinuierlich vor Ort und konzentriert sich darauf, unsere Leute und Pflanzen zu schützen“, schrieb Farrar in sozialen Medien.
Die Ermittlungen dauern an, während Bundesbehörden die Arbeitspraktiken überprüfen und Hinweisen zu den Protesten nachgehen. Der Vorfall hat die politische Kluft in Kalifornien hinsichtlich Einwanderung, Arbeitsrecht und dem Einfluss großer Spender weiter vertieft. Während der rechtliche und politische Druck steigt, stehen sowohl die Cannabisindustrie als auch die Staatsführung unter Zugzwang, Verantwortlichkeit und Transparenz im Zuge des bundesstaatlichen Eingreifens zu zeigen.