
Musk löst parteiinternen Streit über Trump-Gesetz aus
Musk kritisiert Trumps Megagesetz und erhebt Epstein-Vorwurf – Republikaner reagieren empört, Konflikt vertieft sich.
Republikaner geraten nach Musks Attacke auf Trumps Gesetz ins Wanken
Elon Musks eskalierender Streit mit Präsident Donald Trump und republikanischen Führungsfiguren erreichte diese Woche einen neuen Höhepunkt, nachdem der Milliardär Trumps Vorzeige-Gesetz, das „One Big Beautiful Bill“, scharf angriff und eine brisante Anschuldigung im Zusammenhang mit Jeffrey Epstein äußerte.
Alles begann, als Musk das Gesetz öffentlich als „widerliche Abscheulichkeit“ bezeichnete und alle 215 republikanischen Abgeordneten, die dafür gestimmt hatten, scharf kritisierte. Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson versuchte Musk telefonisch zu erreichen – vergeblich.
Stattdessen verstärkte Musk seine Kritik auf X und veröffentlichte ein Bild von Uma Thurman aus dem Film „Kill Bill“ mit dem Text „KILL the Bill“. Der Beitrag sorgte für Aufruhr unter den Republikanern und erschwerte die Einigung über ein Gesetz, das laut Congressional Budget Office in den nächsten zehn Jahren das Defizit um 2,3 Billionen Dollar erhöhen könnte.
Budgetausschuss-Vorsitzender Jodey Arrington erkannte Musks Einfluss an, wies seine Kritik jedoch zurück: „Er hat eine große Stimme, eine glaubwürdige Stimme. Aber er liegt hier falsch.“
Sprecher Johnson erklärte: „Elon, wir haben keine Zeit für ein komplett neues Gesetz.“ Der Gesetzgebungsprozess könne nicht neu gestartet werden, auch wenn Musk das verlange.
Senatoren und Abgeordnete zeigten sich zunehmend frustriert. Senator Thom Tillis forderte „konkrete Vorschläge“, während Thomas Massie, einer der wenigen Republikaner, die gegen das Gesetz gestimmt hatten, sagte: „Das Vertrauen war fehlgeleitet.“
Anschuldigungen, Reaktionen und politische Folgen
Der Streit eskalierte weiter, als Musk behauptete, Trump werde in unveröffentlichten Epstein-Akten genannt. „Deshalb wurden sie nicht veröffentlicht“, schrieb Musk. Die Äußerung rief scharfe Kritik hervor – Abgeordneter Chip Roy sagte, Musk sei „zu weit gegangen“.
Weitere Republikaner, darunter Troy Nehls und Pat Fallon, nannten Musks Vorwürfe unbegründet. Randy Fine merkte an: „Wenn es etwas Relevantes gäbe, wäre es längst öffentlich.“
Tim Burchett stellte Musks Logik infrage, da dieser kürzlich noch sein Kind in Trumps Nähe gebracht habe. Das Weiße Haus wies Musks Behauptungen zurück. Sprecherin Karoline Leavitt sagte, Musk sei unzufrieden, weil das Gesetz keine für ihn vorteilhaften Bestimmungen enthalte.
Dennoch stimmten Rand Paul und Ron Johnson Musks Kritik an der Gesetzgebung inhaltlich zu. Andere warnten, der Streit mit Musk könne die konservative Einigkeit gefährden.
Demokraten wiederum nutzten den Bruch politisch. Chuck Schumer sagte, Musk sei „nicht mein Fall“, doch die Republikaner hörten ihm zu. John Fetterman kritisierte seine Partei für den plötzlichen Meinungsumschwung gegenüber Musk.
Zusätzlich beantragte die Trump-Regierung die Rücknahme von 9,4 Milliarden Dollar an bereits zugesagten Ausgaben – eine Maßnahme, die von einigen als symbolisch abgetan wurde. Ralph Norman nannte sie „einen Tropfen im Ozean“.
Mit Blick auf die Abstimmung vor dem 4. Juli bleibt unklar, ob das Gesetz trotz des wachsenden internen Drucks verabschiedet werden kann. Sprecher Johnson räumte ein, Musks Opposition sei „nicht hilfreich“, aber noch nicht ausschlaggebend.