Veröffentlichungsdatum: 29.05.2025 21:31 / Welt Nachrichten

Richter will Trumps Harvard-Visa-Verbot blockieren

Richter will Trumps Harvard-Visa-Verbot blockieren

Ein Bundesrichter plant, den Versuch der Trump-Regierung zu blockieren, Harvards Studentenvisum-Programm aufzuheben.

Harvard steht vor einem anhaltenden Rechtsstreit über das Verbot ausländischer Studenten

Ein Bundesrichter in Boston kündigte am Donnerstag an, eine einstweilige Verfügung zu erlassen, um die Bemühungen der Trump-Regierung zu stoppen, Harvard die Zertifizierung zur Aufnahme internationaler Studenten zu entziehen. Der Fall basiert auf Vorwürfen des Heimatschutzministeriums (DHS), dass Harvard Bundesmeldepflichten nicht eingehalten und ein unsicheres, antisemitisches Campusklima zugelassen habe.

Richterin Allison D. Burroughs, die Harvard bereits zuvor eine einstweilige Verfügung erteilt hatte, bestätigte, dass diese bestehen bleibt, während beide Seiten Entwürfe für eine vorläufige Anordnung vorlegen. Eine endgültige Entscheidung wird erwartet, nachdem die Vorschläge eingereicht wurden, doch derzeit bleibt Harvards Recht bestehen, am Student and Exchange Visitor Program (SEVP) teilzunehmen.

Das DHS führte in einem offiziellen Schreiben an die Harvard-Leitung mehrere Verstöße an, darunter unzureichende Maßnahmen gegen antisemitische Belästigung sowie mutmaßliche Kooperationen mit ausländischen Regierungen, die den USA feindlich gegenüberstehen. Das Schreiben weist auf weitverbreitete Einschüchterungen jüdischer Studenten und die anhaltende Anerkennung studentischer Gruppen hin, die angeblich Hamas-nahe Rhetorik unterstützen.

Beamte äußerten auch nationale Sicherheitsbedenken wegen Harvards angeblicher Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas und zu militärnahen Institutionen. Demnach habe Harvard an verteidigungsrelevanten Projekten mit chinesischen Universitäten zusammengearbeitet und Mitglieder des Xinjiang Production and Construction Corps ausgebildet – einer Gruppe, die wegen Menschenrechtsverletzungen sanktioniert wurde.

Seit 2020 soll Harvard 151 Millionen US-Dollar von ausländischen Regierungen erhalten haben, darunter China und Iran – über 13 % seiner gesamten ausländischen Finanzierung in diesem Zeitraum. Bundesermittler argumentieren, dass solche Partnerschaften die nationale Sicherheit gefährden und sofortige Maßnahmen erfordern.

Außenministerium weitet Überprüfung aus

Über den Fall Harvard hinaus hat die Trump-Regierung die Visumsüberprüfungen ausgeweitet – auch auf Geschäfts- (B-1) und Touristenvisa (B-2), die mit der Universität in Verbindung stehen. Das Außenministerium bestätigte, dass dieser Prozess kontinuierlich und nicht nur einmalig sein wird.

Außenminister Marco Rubio betonte den aggressiven Kurs der Regierung und erklärte, dass die USA weiterhin Visa von ausländischen Studenten mit Sicherheitsrisiken widerrufen würden. Die Ausstellung neuer Studentenvisa wurde weltweit pausiert.

Sprecherin Tammy Bruce bekräftigte, dass alle Visuminhaber mit laufender Überwachung rechnen müssen. „Ein Visum ist ein Privileg, kein Recht“, sagte sie und erklärte, dass Verstöße wie Verhaftungen Konsequenzen haben könnten. Sie bestätigte außerdem Pläne zur erweiterten Überprüfung sozialer Medien im Visumsverfahren.

Bruce bezeichnete die Maßnahmen als Teil von Präsident Donald Trumps „America First“-Bildungsagenda zum Schutz vor ausländischem Einfluss und ideologischer Indoktrination. „Eltern sollen sicher sein, dass ihre Kinder unversehrt und gut ausgebildet zurückkehren“, sagte sie.

Harvard bezeichnete die Visumsentziehung als rechtswidrig und warnte davor, dass über 7.000 internationale Studenten betroffen sein könnten. Universitätsanwälte betonten die psychologischen und akademischen Belastungen für die betroffenen Studenten.

Während das Verfahren andauert, bleibt der Fall ein Brennpunkt in der Debatte über Universitätspraktiken, Visapolitik und nationale Sicherheit in den USA.